„Pippi“ ist laut, knallbunt und äußerst musikalisch inszeniert von Antje Thoms."

2013, Inszenierung am Saarländischen Staatstheater

Text: nach Astrid Lindgren Regie: Antje Thoms Dramaturgie: Nicola Käppeler Ausstattung: Bettina Latscha Musikalische Leitung: Achim Schneider Songtexte: Antje Thoms und Fred Kerkmann Fotos: Thomas M. Jauk / Stage-Picture

Mit: Anselm Beer, Cino Djavid, Björn Grundies, Gabriela Krestan, Gerrit Neuhaus, Katharina Schenk, Merten Schroedter, Marlen Ulonska u.a.

„Können wir trotzdem Freunde sein, auch wenn ich manchmal ein bisschen lüge?“

 

Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf – kurz Pippi – lebt nicht wie andere Kinder mit ihren Eltern unter einem Dach, sondern mit einem Pferd namens Kleiner Onkel und dem Äffchen Herr Nilsson in der Villa Kunterbunt. Pippi legte noch nie besonders großen Wert darauf aufzufallen, aber das tut sie, ohne Frage: Denn sie trägt neben ihrem außergewöhnlichen Namen auch außergewöhnliche Kleidung, zwei waagrecht abstehende Zöpfe und ja, sie trägt ohne Anstrengung ihr eigenes Pferd von A nach B. Pippi ist ein bemerkenswertes Mädchen, liebt es zu lügen und macht sich die Welt wie sie ihr gefällt. Neu in der Kleinstadt angekommen lernt Pippi Tommy kennen, der sich schnell als guter Freund erweist. Zusammen mit Herrn Nilsson ziehen sie durch die Straßen und stellen Tag für Tag die normale Welt der Erwachsenen auf den Kopf.

Sehr gelungene Inszenierung

„Kindgerechte, wunderschöne Schauspieler.“ „Herrliche Schauspieler.“ „Sehr temperamentvoll, es ist unheimlich viel Esprit drin.“ Was auch sonst, wenn sich eine kleine Göre namens Pippi Langstrumpf in der Villa Kunterbunt niederlässt und sich mit all ihrer Kraft gegen die Einweisung in ein Kinderheim wehrt. Keine Gelegenheit lässt sie aus, Spaß zu verbreiten. Das perfekt passende Kostüm trägt die Hauptdarstellerin Katharina Schenk, in ihr steckt eine Menge der quirligen kleinen Göre. Eine sehr gelungene Inszenierung, die bei der Premiere mit lang anhaltendem Applaus, Zugaberufen und lautem Trampeln gefeiert wurde.

Laut, knallbunt und äußerst musikalisch

„Pippi“ ist laut, knallbunt und äußerst musikalisch inszeniert von Antje Thoms, von der zusammen mit Fred Kerkmann auch die sprachwitzigen Liedtexte zu Achim Schneiders mitreißender Musik stammen. Katharina Schenks Spiel ist energiegeladen, eine glaubwürdig ungestüme Pippi gibt sie ab, die den starken August mit links von den Brettern fegt oder das komische Polizistenduo Klang und Larsson in ein slapstickhaftes Such- und Fangenspiel verwickelt. Insgesamt zeigt dieses Stück eine großartige Teamleistung. Cino Djavid als ulkig glubschäugiger Tommy beweist mit Handpuppe Annika auch bauchrednerische Qualitäten, Schroedters naive Trotteligkeit, Neuhaus‘ schnarrender Beamtentonfall und Anselm Beer als Pippis fröhlicher Affe kassieren viele Lacher. Und wenn Kapitän Langstrumpf samt Seeräubermannschaft die Villa Kunterbunt entert und Piratensongs schmettert, hält es manchen Kleinen nicht mehr auf dem Sitz.

Viel Schwung

Katharina Schenk als Teufelsmädchen und ihre Mitspieler fetzen mit viel Schwung über die Bühne. Die Kinder im Saal singen jeden Song begeistert mit.

Eineinhalb Stunden Spaß auf der Bühne.