„Meldungen stürzen die Welt nie um. Das tun nur die Tatsachen, die wir nun einmal nicht ändern können, da sie schon geschehen sind, wenn die Meldungen eintreffen.“

2024, Inszenierung am Theater Regensburg

Text: Friedrich Dürrenmatt Regie: Antje Thoms Dramaturgie: Maxi Ratzkowski Ausstattung: Florian Barth

Mit: Kathrin Berg, Joscha Eißen, Gerhard Hermann, Michael Heuberger, Sophie Juliana Pollack, Guido Wachter, Paul Wiesmann

“Wer so aus dem letzten Loch pfeift wie wir alle, kann nur noch Komödien verstehen.”

Rom 476: Die Staatskassen sind leer, die Armee ist fahnenflüchtig und die Germanen stehen vor der Tür. Doch während sich das Reich dem Untergang zuneigt, hat Romulus, Insolvenzverwalter der abendländischen Zivilisation, andere Sorgen: Seine Hühner legen kaum noch Eier. Die Minister sind verzweifelt und man fragt sich: Ist so viel Desinteresse an der Weltpolitik Wahnsinn, Faulheit oder Kalkül? Indes bietet ein reicher Hosenfabrikant an, das bankrotte Staatsunternehmen zu sanieren und alle Römer*innen in Hosen zu kleiden. Dafür fordert er die Kaisertochter zur Frau. Doch Romulus denkt nicht im Traum daran, seine Tochter für den Fortbestand des Imperiums zu verkaufen.
Dürrenmatts Frühwerk, ein scharfzüngiger Kommentar auf unsere Gegenwart, ist eine sarkastische Geschichtsstunde über Projektionen, Fassaden, Krisenpolitik und Zeiten des Umbruchs. Grotesk, mit viel Sprachwitz und philosophischem Tiefgang zeigt ROMULUS DER GROSSE eine untätige Regierung, die sich mit Absicht selbst abschafft.