„Die menschlich und gesellschaftlich brutalen Auswirkungen von Gewalt, Zerstörung und Tod deckt die Inszenierung, die Ort und Zeit im Vagen lässt, Schicht für Schicht auf.“

2023, Inszenierung am Theater Regensburg

Text: Wolfgang Borchert Regie: Antje Thoms Dramaturgie: Anna Gerhards Ausstattung: Ute Radler Musik/Sounddesign: Stefan Leibold Fotos: Tom Neumeier Leather

Mit: Gerhard Hermann, Thomas Mehlhorn, Katharina Solzbacher, Guido Wachter, Natascha Weigang, Paul Wenning, Paul Wiesmann

Schlafen Sie gut? Können Sie schlafen? Können Sie leben? Können Sie eine Minute leben, ohne zu schreien? Schlafen Sie nachts gut? Ja?

Ein Mann kehrt zurück, nach tausend Nächten draußen in der Kälte, in der Fremde. Nichts ist mehr, wie es einmal war. Im Krieg hat er alles verloren: seine Eltern, Hoffnung, Würde, Menschlichkeit. Nicht einmal sein Vorname ist ihm geblieben. Er heißt nur noch Unteroffizier Beckmann. Brauchen kann ihn keiner mehr und selbst der Fluss will ihn nicht haben. So wandert Beckmann durch seine einstige Heimat, auf der Suche nach jemandem, dem er die Verantwortung für all jene, die unter seinem Kommando gestorben sind, zurückgeben kann. Doch niemand will sie haben, diese Verantwortung. Verfolgt von Albträumen bleibt Beckmann draußen, vor der Tür, ein Grenzgänger zwischen Leben und Tod, Vergangenheit und Gegenwart.
Wolfgang Borchert zeichnet in DRAUSSEN VOR DER TÜR das Porträt einer ganzen Generation von Männern, die als Menschen gingen und als Täter wiederkamen. Beckmann ist einer von ihnen und dabei eine weit über die geschichtliche Verortung hinausweisende Figur. Er scheitert, von der Welt vollkommen entfremdet, an der zerstörerischen Macht des Krieges.